3. Das Kirchspiel Bergstedt

1200 bis 1900

Schon Karl der Große hatte versucht, das Christentum bis an die Elbe zu verbreiten.

In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts haben vor allem Erzbischof Ansgar, der deshalb auch der Apostel des Nordens genannt wird, und u. a. seine Nachfolger Erzbischof Rimbart von Bremen und Hamburg und der Bischof Willerich von Bremen für die Missionierung der Gebiete nördlich der Elbe Großes geleistet.

880 wurde diese Entwicklung durch einen Einbruch der heidnischen Normannen unterbrochen, die von der Nordsee aus Elbe aufwärts vordrangen und auch das Gebiet nördlich der Elbe besetzten. Es folgte ab 1066 eine Herrschaft der Wenden, die noch vorhandene Spuren des Christentums ausrotteten.

Erst ab ca. 1111 unter Adolph von Schaumburg als Graf von Holstein und Stormarn wurde die Kirche in Hamburg wiederhergestellt.

In diese Zeit fällt auch die Tätigkeit Vicelins, des Namenspatrons einer der heutigen Saseler Kirchen, der mit der Missionierung der Bewohner des südlichen Schleswig-Holsteins begann. Seit 1126 betätigte er sich als „Apostel“ im Land der heidnischen Wagrier (Wenden) in Lübeck und im Raum Segeberg – Neumünster – Plön. Seit 1149 war er Bischof von Oldenburg / Holstein.

Um 1200 hatte dann das Christentum nördlich der Elbe endgültig Fuß gefasst.

Der Dom in Hamburg war die Taufkirche für Stormarn und die Mutterkirche des ganzen Nordens. Folgende Bezirke werden für Stormarn angenommen, die jeder eine Pfarrstelle mit Kapellen daneben hatten und sich hernach als selbständige Kirchen abgetrennt hatten:

Siek mit Lütjensee, Trittau, Steinbek, Rahlstedt
Bergstedt mit Woldenhorn (später Ahrensburg)
Barchteheide mit Süllfeld

Allerdings hatte nach diesen Wirrnissen des 10. und 11. Jahrhunderts die Kirche einiges von ihrer Missionskraft verloren. Eine Folge davon war, dass in Stormarn von Anfang an wenig Kirchen und dadurch bedingt flächenmäßig große Kirchspiele bestanden - ein Zustand, der bis ins 20. Jahrhundert erhalten blieb.