2. Die Geschichte des Dorfes Sasel
1200 bis 1900
Im Jahre 1996 feierte der Stadtteil Sasel sein 700jähriges Bestehen.
Dabei berief man sich auf einen historisch exakt datierbaren Beweis für die Existenz Sasels in einer Urkunde aus dem Oktober des Jahres 1296. Aus dieser Urkunde geht hervor, dass die Ansprüche der Lehnsherren an die Saseler Bauern auf den „Zehnten“ der jährlichen Ernte verkauft wurden, und zwar von den Herzögen von Holstein an das Kloster Harvestehude.
Dies schon bestehende Recht der Herzöge zeigt aber auch, dass das Dorf eigentlich älter war. Es soll um 1200 angelegt worden sein. Der Name wird auf den sächsischen Kultbezirk Sassloh (Sachsenhain) zurückgeführt, woraus später Sassle, Sassel und dann Sasel wurde.
Vermutlich gab es damals in Sasel vier Bauernhöfe. Es waren Fachwerkhäuser, deren Wände aus Flechtwerk und Lehm bestanden und wo Mensch und Tier in einem Raum zusammenlebten. Die Äcker des Dorfes wurden von allen Bauern gemeinsam genutzt, wobei jede Familie festgelegte Ackerstreifen bebaute. Groß war die Ernte nicht, und so war es eine erhebliche Belastung, der kirchlichen oder adligen Obrigkeit ein Zehntel der Ernte abzutreten.
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Die Besitzverhältnisse des kleinen Dorfes Sasel änderten sich 1356 erneut. Die Herzöge von Holstein, die es wieder in Besitz genommen hatten, waren - wieder einmal - in Geldnot und mussten Sasel und einige benachbarte Dörfer verpfänden und zwar an die Domherren des Mariendoms in Hamburg, also an die Leitung des Doms der Hansestadt.
Als Hamburg lutherisch wurde, blieb der Dombezirk katholisch, und es kam zu größeren Konflikten. Die benachbarten Dörfer in Stormarn nutzten die Auseinandersetzungen, um die Zahlung des Zehnten einzustellen. Es kam zu einem Rechtsstreit, der 1576 damit endete, dass die Domherren Sasel an den Herzog von Holstein abtraten. Für die Saseler verbesserte diese Neuordnung das Leben nichts, denn das Dorf wurde nun Teil des Amtes Trittau, was zur Folge hatte, dass alles Getreide auf dem beschwerlichen Weg zur Trittauer Mühle transportiert und dort gemahlen werden musste, obwohl es ganz in der Nähe Sasels andere Mühlen gab.
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