12. Die Vicelinkirchengemeinde
1963 bis 1998
1959 kam Pastor Peter Lindner nach Sasel und bezog das gerade fertiggestellte Pastorat am Ilsenweg in Sasel-Nord, das damals noch mitten auf einer Wiese stand. Nach und nach entstanden hier Häuser, und viele junge Familien zogen in unseren Stadtteil. Pastor Lindner blieb 35 Jahre in der Gemeinde, und als er 1994 mit vielen Dankesworten in einem Festgottesdienst verabschiedet wurde, sagte er bescheiden: „Ich glaube, dass Pastorentätigkeit nie Erfolge hat, vielleicht Früchte, und die kommen sehr spät." Woher die Früchte kamen, hat er im Gemeindebrief in Anlehnung an ein Luther-Wort so formuliert: „Ich habe gepredigt, geschrieben, unterrichtet, gesungen und gebetet, aber fromm machen musste Gott die Leute selber."
Lindners Amtsbruder Feige blieb bis 1965 an der Vicelinkirche, also mehr als eineinhalb Jahrzehnte. Zu seinem Nachfolger wurde Pastor Hans-Detlef Thedens berufen, der fast zwei Jahrzehnte in der Gemeinde wirkte. Wir haben in der kurzen Geschichte Sasels als eigenständiger Gemeinde also bereits eine ganze Reihe von Pastoren gehabt, die ein oder sogar mehr als zwei Jahrzehnte hier geblieben sind, sicher ein Zeichen dafür, dass man sich auch als Seelsorger in Sasel wohl fühlen kann.
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1971 konnten der neue Kindergarten und das Evangelische Jugendzentrum Sasel eröffnet werden. Sie wurden auf dem großen Grundstück der Gemeinde am Saseler Markt errichtet. Zunächst war nur an den Bau des Kindergartens gedacht worden, aber dann ergab sich die Möglichkeit, im Untergeschoss ein Zentrum für die Jugend einzurichten, mitten im Ort und für alle offen. Zu diesem Konzept der Jugendarbeit gehörte von Anfang an, die christliche Botschaft zu leben, aber bewusst ein weltoffenes Gebäude zu haben, in das man auch nur zum Tischtennisspielen kommen konnte, um dann vielleicht doch zu spüren, in einem christlichen Haus zu sein.
1984 konnte ein weiteres Bauvorhaben der Gemeinde vollendet werden: die Erweiterung des Gemeindehauses am Saseler Markt um mehrere Gruppenräume. Dass eine solche Erweiterung notwendig war, belegt, wie viele Gruppen und Gesprächskreise in der Gemeinde entstanden waren.
Ende 1984 kam Pastor Karl Heimer als zweiter Pastor und Nachfolger von Pastor Thedens an die Vicelinkirche. Er wohnte 19 Jahre lang bis zu seinem Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand 2003 im Pastorat am Saseler Markt. Pastor Heimer hatte die besondere Fähigkeit, sich den Menschen in Liebe, Geduld, aber auch mit innerer Fröhlichkeit zuzuwenden. Zu seinem Abschied stand im Saseler Kirchenboten u. a. : “... überhaupt verstand er sich in seiner ganzen Arbeit in erster Linie als Seelsorger. Und weil sein Arbeitsschwerpunkt die Arbeit mit älteren Menschen war, besuchte er viele, die selbst nicht mehr so gut andere besuchen konnten.“
Nachfolgerin von Pastor Lindner wurde 1994 Pastorin Christina Henke, die bis zum Jahr 2001 die neuen Wege der Saseler Kirchengemeinde begleitete."
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