Der gemeinnützige Verein fördert die Kirchengemeinde in Sasel...

Gemeindeversammlung

Bericht von der Gemeindeversammlung am 6.11. zum Nachlesen - hier anklicken...

Im Anschluss an den Gottesdienst am 6. November in der Vicelinkirche begann die Gemeindeversammlung um 10.45 Uhr.
Gemäß der Tagesordnung finden Sie hier die Mitschrift und die Beiträge.

1. Begrüßung
Pastor Schoeneberg begrüßt die Gemeindemitglieder und Pröpstin Carolyn Decke

2. Festlegung der Versammlungsleitung und Protokollführung
Die Abstimmung erfolgt per Akklamation. Die Gemeinde wählt Frau Renate Freund zur Versammlungsleitung und Frau Wiebke Crömer zur Protokollführerin.

3. Bericht des Kirchengemeinderates

Pastor Frank-Ulrich Schoeneberg: Überblick
In diesem Berichtsteil biete ich eingangs einen Überblick über das, was seit November 2021 geschehen ist und aus dem Kirchengemeinderat mitzuteilen ist. Anschließend wird Herr Günther als Vorsitzender des Finanzausschusses die finanzielle Lage unserer Gemeinde darstellen. Herr Fründt schließt den Berichtsteil ab mit Erläuterungen zu unseren Immobilien. Pröpstin Decke ergänzt den Bericht aus der Perspektive des Kirchenkreises. Wir handeln zwar selbständig, sind aber eingebunden in der Gemeinschaft der Kirchengemeinden unseres Kirchenkreises.

Seit November 2021 sind wir als Pfarrsprengel organisiert, die Kirchengemeinderäte Wellingsbüttel und Sasel haben die pastorale und pfarramtliche Zusammenarbeit beschlossen. Eine erste gemeinsame Sitzung fand im Februar statt. Im Rückblick auf das erste Jahr bewerten wir die Zusammenarbeit und das Wirken des Pfarrteams positiv. Hiervon ausgehend beabsichtigen beide Kirchengemeinderäte auch auf der Ebene gemeindlicher Arbeitsfelder Kooperationen zu prüfen.
In der Zusammenarbeit der Region, in der wir ja mit den Gemeinden Wellingsbüttel und Poppenbüttel verbunden sind, ist es uns gelungen, gemeinsam Anträge an den Kirchenkreis zur Förderung regionaler Arbeit zu stellen, hier mit dem Schwerpunkt der Kirchenmusik in unseren Nachbargemeinden. Die dort vorhandenen Stellen sollen gefördert werden. Der Kirchenkreisrat wird über die Anträge entscheiden, das Ergebnis ist offen. Dazu noch der Hinweis, dass die Saseler Kirchengemeinde eine Förderung in der Jugendarbeit erhält, um diese zu einem Teil regional auszurichten.

Im vergangenen Winter und Frühjahr waren wir als Kirchengemeinderat mit der Umsetzung von Auflagen und der Gestaltung des Gemeindelebens unter den Bedingungen der Pandemie beschäftigt. Vieles fiel aus, so die Konfirmandenfreizeiten im Januar, eine davon können wir hoffentlich im kommenden Jahr nachholen. Bemerkenswert war das Engagement der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, trotz der Beschränkungen Aktivitäten zu ermöglichen und Angebote zu gestalten. Dafür ist der Kirchengemeinderat sehr dankbar und weiß das besondere Engagement und die Geduld bei allen Schwierigkeiten zu schätzen. Was uns dieser Winter bringt, werden wir sehen.

Zum wichtigen Thema der Lukaskirche möchte ich weiter ausholen. Im Frühjahr erhielten wir den Bescheid des Landeskirchenamtes mit der Genehmigung, die Lukaskirche aufzugeben und abbrechen zu lassen. Die Entscheidung, solchen Antrag zu stellen, war keine leichtherzige und ein langer Beratungsprozess ist dem vorangegangen.
Im November 2019 hatten wir mitgeteilt, dass wir das gemeindliche Leben am Standort Saseler Markt konzentrieren, weil zwei Gemeindezentren mit jeweils einer Kirche auf Dauer nicht zu halten sein werden. Die Mitgliederzahlen, die in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen sind, erlauben es perspektivisch nicht (1992: 10.020 Gemeindeglieder, 2023: unter 6800). Der Lukaskindergarten hat das Gemeindehaus komplett erhalten.
Die Suche nach einer christlichen Gemeinschaft, die zur Übernahme der Lukaskirche bereit wäre, blieb erfolglos. In der Suche nach einer Nachnutzung wurden wir von der Verwaltung des Kirchenkreises unterstützt, denn diese unterhält die entsprechenden Netzwerke, eine Kirche “anzubieten“.
Die Gemeinschaften, die nachfragten und sich interessierten, lehnten schlussendlich ab. Der Investitionsbedarf für den Umbau und den Erhalt der Kirche schreckten alle Interessenten ab. Größe und Lage erschienen ebenfalls als nicht ausreichend attraktiv.
Diese Situation ist der Grund für das Vorgehen des Kirchengemeinderates, gegenüber dem Lan-deskirchenamt den Antrag auf Genehmigung des Abbruchs zu stellen. Nach Erhalt der Genehmigung haben wir darüber informiert auf unserer Homepage, in den lokalen Zeitungen und im Gemeindebrief. Wir haben zu zwei öffentlichen Informationsveranstaltungen im April und im Juni eingeladen, um unsere Entscheidung zu begründen. Ende Oktober wurde der Abbruchantrag bei der Baubehörde im Bezirk Wandsbek eingereicht, wir müssen mit einer Bearbeitungszeit von rund sechs Monaten rechnen.
Durch Vermittlung der Landeskirche erhielten wir Kontakt zu einer Selbständigen Ev.- Luth. Kirchengemeinde im brandenburgischen Jabel, einem Ortsteil der Gemeinde Heiligengrabe im Land-kreis Ostprignitz-Ruppin. Diese suchte nach neuen Kirchenbänken. So stellten wir der Gemeinde dort die Kirchenbänke der Lukaskirche zur Verfügung. Sie wurden Anfang August ausgebaut und nach Jabel transportiert. Die Gemeinde dort ist dankbar.
Mit dem Verkauf der drei Kirchenglocken wurde die „Glockenbörse“ beauftragt, die uns aktuell eine Kirchengemeinde vermittelt hat, ebenfalls in Brandenburg. Derzeit werden die Formalitäten geklärt. Uns liegt daran, dass das Ensemble der Glocken andernorts erhalten bleibt.
Ebenfalls prüfen wir seit Sommer der Abgabe der Lukasorgel, was allerdings nicht einfach ist. Eine Vermittlung an eine Kirchengemeinde in Osteuropa ist angedacht, da in unseren Bereichen Kirchenorgeln nicht nachgefragt werden.
Wir stehen im Austausch mit dem Evangelischen Stift Marienfließ, um gegebenenfalls erhaltenswerte Bauelemente und Baumaterialen der Lukaskirche zu erhalten, damit sie dort Verwendung finden. Das betrifft auch die Betonglasfenster. Der Ausbau und Erhalt ist technisch möglich, die Realisierung allerdings aufwändig, ein Transport sicherlich kostspielig
Die Anfrage bei der Europäischen Stiftung für Glasmalerei Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh. e.V. in Mönchengladbach, die Fenster als besondere Arbeiten des Künstlers Hanno Edelmann in deren Archiv aufzunehmen, wurde leider negativ beschieden, weil die Kapazitäten dort nicht ausreichen. Wir versuchen eine Lösung zu finden. Ob es uns gelingt, ist aber offen.
Als amtierender Kirchengemeinderat werben wir um Verständnis für alle diese Maßnahmen, so schwer sie uns fallen, weil wir die Entwicklung unserer Gemeinde in diesem Jahrzehnt und darüber hinaus im Blick haben und auch verantworten müssen.

Erwähnenswert ist der Dankgottesdienst für die Ehrenamtlichen unserer Gemeinde am 3. Juli. Wir staunen über das freiwillige Engagement so vieler und es motiviert uns als Kirchengemeinderat, die Mitarbeitenden zu unterstützen. Übrigens wurde der Gottesdienst vom 3. Juli schon über 1800 Mal auf unserem Youtube-Kanal angeklickt.

Noch im Juni verabschiedeten wir unsere Mitarbeiterin Ilse Hans in den Ruhestand. Sie hatte hier in unserer Gemeinde in über einem Jahrzehnt im Bereich der Seniorenarbeit viel bewegt und auf hervorragende Weise Impulse gesetzt. Sie wurde gebührend und mit großem Dank verabschiedet.

Außerordentlich froh sind wir, dass wir die halbe Stelle in der Seniorenarbeit neu besetzen und Frau Britta Weissenberg gewinnen konnten. Seit 1. Oktober ist sie tätig und lernt Schritt für Schritt alles kennen, was so im Gemeindehaus für Seniorinnen und Senioren angeboten wird. Wir freuen uns, dass sie da ist. Vielerorts werden Stellen gestrichen, wir können sie nachbesetzen. Erwähnen möchte ich dabei, dass diese Anstellung vom Förderkreis unserer Kirchengemeinde wesentlich unterstützt wird, dort Mitglied zu sein, hilft uns. Das Gleiche gilt auch für promusica, der Verein, der unsere Kirchenmusik fördert.

Ende des Monats wählen wir den neuen Kirchengemeinderat. Diese Wahl bereiten wir vor. Besonders dankbar sind wir Frau Antje Wellmann für ihre Arbeit im Gemeindebüro. Dort laufen alle Fäden für Unterlagen, Wahlzettel, die Briefwahl usw. zusammen.

Dieser Überblick ist gewiss nicht vollständig, benennt aber die wichtigen Dinge, die uns in den vergangenen zwölf Monaten beschäftigten.



Kirchengemeinderat Reinhard Günther: Die Finanzielle Situation der Kirchengemeinde Sasel

Die Kirchengemeinde finanziert sich bekanntlich zum größten Teil aus Kirchensteuerzuweisungen. Daneben werden die laufenden Ausgaben auch aus Zinseinnahmen aus den Rücklagen, Mieten und Pachten und zu einem wesentlichen Teil auch aus zahlreichen und großzügigen Spenden abgedeckt.
Die größten einzelnen Kostenblöcke sind die Personalkosten und die Aufwendungen für Instandhal-tungen bzw. Dotierung der Baurücklagen.
Größere Sanierungsmaßnahmen werden direkt aus den Baurücklagen bezahlt.
Die finanziellen Verhältnisse der Kirchengemeinde sind nach wie vor geordnet. Das bedeutet, dass bislang keine Defizite aus dem laufenden Betrieb der Gemeinde aus der sog. Allgemeinen Ausgleichsrücklage ausgeglichen werden mussten.
Mit rd. 390.00 Euro sind die Kirchensteuereinnahmen für 2022 zwar niedriger als in den Vorjahren, aber zusammen mit den übrigen Einnahmen wie Spenden und Zinsen noch auskömmlich, um die laufenden Ausgaben zu decken.
Für 2023 und die folgenden Jahre erwarten uns allerdings besondere Herausforderungen. Neben den deutlich und nachhaltig gestiegenen Kosten für Instandhaltungen sind dies insbesondere die sehr stark gestiegenen Kosten für Gas, Öl und Strom.
Der Anstieg der Instandhaltungskosten wird künftig durch eine Anhebung der Beträge für die Instandhaltungsrücklagen um rd. 18% berücksichtigt. Entsprechend höher ist die laufende Belastung des Haushalts.
Die Strompreise der Gemeinde erhöhen sich für 2023 und 2024 um durchschnittlich rd. 150%, die Gaspreise um durchschnittlich rd. 400%. Um Energie zu sparen werden wir ab Januar wieder die Winterkirche einführen mit Gottesdiensten im Gemeindesaal. Das Herabsenken der Temperatur in der Kirche ist der größte Hebel, den wir haben. Daneben senken wir die Temperatur in allen übrigen Räumen und versuchen Strom zu sparen durch Reduzierung von Beleuchtung etc.
Aus den Zahlen wird deutlich, wie wichtig aus Kostensicht, aber auch aus Sicht des Klimaschutzes, die effiziente Nutzung unserer Gebäude und ein optimiertes Gebäudemanagement sind.
Zum Ausgleich etwaiger Unterdeckungen in der Zukunft hat die Kirchengemeinde in der Allgemeinen Ausgleichsrücklage noch Reserven.
Deshalb haben wir uns trotz der genannten Herausforderungen entschieden, die Stelle in der Seniorenarbeit wie geplant wieder zu besetzen und zwar ab Oktober mit Frau Weissenberg.
Zusätzlich zu den laufenden Ausgaben für den Gemeindebetrieb wurden mit den Mitarbeiterhäusern und dem Vicelin-Kirchturm zwei umfangreiche Sanierungsmaßnahmen finanziert und zwar aus den Bau-Rücklagen. Der Neubau der dritten Kirchenkate wurde vollständig aus Spenden finanziert, wie auch vor vielen Jahren der Bau der beiden jetzt sanierten Katen.
Die Baumaßnahmen reduzieren natürlich die Baurücklagen entsprechend (auf rd. 1,4 Mio Euro). Insgesamt ist aber genügend Spielraum für die kommenden Jahre vorhanden. Konkret erwarten uns im nächsten Jahr zum Beispiel Instandhaltungsmaßnahmen an der Vicelin-Kirche, dringende Arbeiten in den Räumen der JugendWelt und die Sanierung der Abwasserleitungen.
Da die allgemeine Kirchensteuerzuweisung für 2023 leicht höher ausfällt als für 2022, werden wir auch für 2023 einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen können.
Überdies gibt es aus Reserven des Kirchenkreises noch eine einmalige Sonderzuweisung, damit die Kirchengemeinden die Energiekosten für 2023 und 2024 sowie die inflationären Preisentwicklungen ausgleichen können. Diese Zuweisung wird unsere Reserven stärken.



Kirchengemeinderat Oliver Fründt: Immobilien

Aufgaben rund um den Grundbesitz der Gemeinde haben auch im laufenden Jahr die Arbeit des Gemeinderates maßgeblich geprägt.

Lukas-Kirche

Zum Thema Entwicklung des Standortes Lukaskirche hat Herr Schoeneberg berichtet. Hier möchte ich ergänzen, dass die intensive Suche einer Nachfolgenutzung vor allem durch die Experten im Kirchenkreis erfolgt ist, die mit derartigen Aufgaben aufgrund ähnlicher Projekte in anderen Gemeinden entsprechende Erfahrung haben. Auch die Verwaltung der Lukas-Kirche ist in die Obhut des Kirchenkreises gegeben worden, was uns von Arbeit entlastet, nicht jedoch von Verantwortung und den Kosten der notwendigen laufenden Unterhaltung. Diese treffen uns weiterhin, abgesehen von den Heizkosten, die durch Verzicht auf Beheizung wegfallen. Es gibt lange aufgeschobenen Instandsetzungsbedarf, inzwischen auch bereits konstruktive Bauschäden am Turm und Glockenstuhl, die bei einem Fortbestand aufwendig und zeitnah beseitigt werden müssten. Darum ist es wichtig, den eingeschlagenen Weg zielstrebig weiterzuverfolgen, gerade im Hinblick auf die dargestellte finanzielle Entwicklung der Gemeinde.

Sanierung des ehem. Mitarbeiterhauses Saseler Markt 7 a/b

Das ehem. Mitarbeiterhaus am Saseler Markt ist saniert. Es war ein steiniger und langer Weg, denn in der heutigen Zeit ein Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben durchzuführen, ist durch-aus eine Herausforderung.
Die Baukosten am Markt sind seit Kalkulation der Sanierung um mehr als 40 % gestiegen. Gleichwohl ist es uns durch harte Verhandlungen gelungen, die Bauverträge im Rahmen der Budgets zu vergeben.
Darüber hinaus konnten wir durch Einplanung energetisch sinnvoller Zusatzmaßnahmen in Verbindung mit Fördermitteln und einer Veränderung der Finanzierungsstruktur mit Aufnahme von Fremdmitteln bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau die ursprünglich mit rd. 74.000 € geplanten öffentlichen Zuschüsse auf rund 120.000 € aufstocken. Gerade noch rechtzeitig, denn die beantragten Förderprogramme wurden im laufenden Jahr gestrichen, weil die geplanten Mittel er-schöpft sind.
Das Gebäude erfüllt nun die Vorgaben des Effizenzhaus-70-Standards, den wir mit Brennwerttechnik und Solarunterstützung für Warmwasser und Heizung sowie effizient gedämmter Gebäudehülle mit kontrollierter Lüftung erreichen.
Wir sind mit Ausnahme von Rest- und Mangelbeseitigungsarbeiten und der Außenanlagen fertig. Ein Leitungswasserschaden und kaputte (alte) Abwasserleitungen im Außenbereich führten nach Fertigstellung zu Problemen, die indes auch beseitigt sind.
Derzeit warten wir auf die letzten Schlussrechnungen und die Projektabrechnung der Architekten. Nach derzeitigem Stand bleiben wir im beschlossenen Kostenrahmen von rd. 900.000,- € zzgl. Außenanlagen. Allein mit den Architekten gibt es derzeit noch Diskussion über signifikante Honorarnachforderungen. Hier bemühen wir uns, rechtliche und wirtschaftliche Interessen der Gemeinde durchzusetzen und gleichzeitig partnerschaftliches Handeln zu bewahren.

Frau Pastorin Bostelmann ist inzwischen in das neue Pastorat eingezogen. Der Gebäudeteil für die Nutzung durch die Gemeinde wird ebenfalls mit Leben erfüllt.

Pastorat Auf der Heide

Nach dem Umzug von Frau Bostelmann stehen nun in dem bisherigen Pastorat Auf der Heide erforderliche Schönheitsreparaturen an. Die Planung läuft. Die Finanzierung wird im Wesentlichen aus den zweckgebundenen Rücklagen erfolgen. Anschauen müssen wir uns über Schönheitsreparaturen hinaus die Flächen im Keller, in denen es zurückliegend zu Feuchtigkeitseintritten gekommen ist. Hier muss auch die Regenentwässerung überprüft und ggf. partiell die Feuchtigkeitsabdichtung überarbeitet werden.
Nach diesen Arbeiten wird Frau Pastorin Brown dieses Pastorat direkt am Kindergarten beziehen.

Pastorat Wölckenstraße

Heute wohnt Frau Brown noch im Pastorat Wölckenstraße. Dieses wird nach ihrem Umzug frei und eröffnet der Gemeinde Spielraum für eine neue Verwendung. Der künftige KGR wird über eine weitere Entwicklung zukunftsorientiert beraten und entscheiden können.

Abwasserleitungen

Bei der Prüfung der Abwasserleitungen im letzten Jahr wurden nicht unerhebliche Mängel festgestellt. Deren Beseitigung ist nach Ausschreibung beauftragt. Wegen hoher Auslastung der Firmen wurden bislang nur die zwingend notwendigen Leitungserneuerungen in Verbindung mit dem neuen Pastorat am Saseler Markt ausgeführt. Die restlichen Maßnahmen mit einem Kostenvolumen von rd. 40.000,- € stehen noch aus.

Kirchturm Vicelin-Kirche

Ein weiteres Projekt mit vielfach größerem Volumen hat in diesem Jahr konkrete Gestalt angenommen. Unser Kirchturm in Vicelin ist seit einigen Monaten eingerüstet.
Während die erste Kostenschätzung für die notwendigen Erhaltungs- und Instandsetzungsaufwendungen bei rd. 170.000 € lag, steht heute fest, dass die Gesamtkosten bei rd. 320.000,- € auslaufen werden. Nicht nur die beträchtlichen Baukostensteigerungen am Markt haben zur Kostenexplosion geführt, sondern auch ein erst nach Sanierungsbeginn ersichtlich gewordener erheblicher Mehrbedarf. So wurde z. B. nach Öffnung von Bauteilen ersichtlich, dass die statischen Verbindungen zwischen dem sichtbaren roten Verblendmauerwerk und dem Tragmauerwerk überwiegend korrodiert, teils nicht mehr gegeben war und somit großflächig durch neue Maueranker ersetzt werden musste.
Sanierungen sind oft mit solchen Kostenrisiken verbunden, bei Spezialgebäuden, wie etwa Kirchen oder einem Kirchturm, besonders. Die Maßnahme begleiten wir übrigens nicht selbst, sondern lassen Sie durch die Bauexperten im Kirchenkreis betreiben und überwachen.

Vicelin-Kirche

Bei der turnusmäßigen Überprüfung des Gebäudebestandes zusammen mit der Bauabteilung des Kirchenkreises hat sich neuer Instandsetzungs- und Erhaltungsaufwand angekündigt, und zwar an unserer Vicelinkirche. Es geht um Erhaltungsarbeiten an den Fenstern, Mangelbeseitigung an Lüftungsanlagen und Erhaltungsarbeiten am Dach.
Aktuell sind dafür 70.000,- € in den Haushalt eingestellt; der tatsächliche Bedarf wird sich nach weiterer Überprüfung der Dachflächen konkretisieren.

Kirchenkaten

Schließlich möchte ich noch zu den kleinsten Immobilien unserer Gemeinde berichten, die allerdings für die in ihnen wohnenden Menschen große Bedeutung haben. Unsere Kirchenkaten wurden im ablaufenden Jahr modernisiert, eine dritte Kate wurde neu errichtet.
Rund 70.000,- € kostete der Neubau, etwas über 40.000,- € die Ertüchtigung der alten Katen. Die Gesamtkosten wurden fast vollständig aus Spenden finanziert. 40.000 € Hamburger Spendenparlament, 20.000 € Reimund C. Reich Stiftung, 5.000 € Förderkreis der Kirchengemeinde Sasel, 4.500 € Diakonie Hamburg und schließlich 27.000 € Einzelspenden der Saselerinnen und Saseler. Vor allem der letzte Punkt ist erwähnenswert!
Zwei der aktuellen Bewohner haben im Oktober jeweils eine neue Wohnung erhalten und ziehen aus. Wir werden jetzt im Winter die zwei frei werdenden Katen wieder belegen. Das Konzept, dass wir Menschen „von der Straße“ für eine Übergangszeit eine Unterkunft bieten, damit sie für sich mit Hilfe der Diakonie Hamburg eine Perspektive entwickeln können, geht auf.

Künftige Entwicklung

Wie aus dem Bericht ersichtlich wird, hat die Gemeinde auch in der nächsten Zeit umfassende Erhaltungsaufgaben an den Gebäuden zu leisten.
Durch die Energiepreisentwicklung, die uns unter erheblichen Kosten- und Einspardruck setzt, sowie durch die Klimaschutzziele der Nordkirche stehen kurz- und mittelfristig ganz erhebliche Aufgaben an, den verbleibenden Gebäudebestand energetisch zu ertüchtigen, um Bewirtschaftungskosten zu senken und in angemessenem Umfang zum Klimaschutz beizutragen.
In der aktuellen politischen Diskussion ist zu erwarten, dass es alsbald auch zusätzliche gesetzliche Modernisierungspflichten für den Gebäudebestand geben wird, die es dann zu erfüllen und wirtschaftlich zu stemmen gilt.
Daher ist es nicht nur richtig und wichtig, sondern wirtschaftlich unausweichlich, dass wir uns verschlanken und auf die Gebäude konzentrieren, die wir für ein gutes Gemeindeleben brauchen, die wir aber gleichermaßen in der Zukunft finanziell solide bewirtschaften können.


Pröpstin Decke: Statement aus der Sicht des Kirchenkreises zur angestrebten Klimaneutralität und dem Abbruch der Lukaskirche

Zunächst vielen Dank für die Einladung zu einem Statement - und: Beindruckend wie der KGR die Immobilien- und Finanzlage der Gemeinde im Blick hat und, soweit ich es beurteilen kann, verantwortlich Gegenwart und Zukunft gestaltet!
So sollte der Übergang vom alten zum neu gewählten KGR gut verlaufen. Ich werbe hier auch einmal für das Angebot unseres Instituts für Engagementförderung in Zusammenarbeit mit der Organisationsentwicklung des Kirchenkreises - es gibt wieder viele Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für alte und neue KGRäte und Gremienmitglieder.
Aus den vorangegangenen Berichten von Pastor Schoeneberg und der Herren Günther und Fründt wird schon deutlich, wie die Verantwortung eines zumeist aus Ehrenamtlichen bestehenden KGR aussieht; wieviel Arbeit dahintersteckt - nur z.B. den Gemeindehaushalt nachhaltig auf zu stellen und Immobilien zu sanieren, umzugestalten oder gar zu verkaufen.

Das mag eine kleine Entlastung sein: Nahezu jede unserer derzeit 109 Kirchengemeinden im Kirchenkreis und alle diakonischen Orte stehen vor derselben Herausforderung: Wie können wir mit mittelfristig weniger Ressourcen an Geld, an Pastor*innen und Mitarbeitenden, aber bei stetig steigenden Kosten zukunftsfähig aufstellen? Was können wir noch allein leisten, wo ist es sinnvoll, weitergehend regional zu denken, sich zu vernetzen oder Orte anders zu nutzen?

Pastor Schoeneberg hat es schon gesagt: Auch wenn eine Kirchengemeinde rechtlich selbständig ist, verwaltet sie ja Geld und Besitz der gesamten Solidargemeinschaft Kirche.
Sie haben nun als Gemeinde durch die Umwandlung der Lukaskirche zu einem evangelischen Kita-Standort den deutlichen Hinweis aus unserem Kirchenkreis Hamburg-Ost aus dem Jahr 2016 ernst genommen. Da hieß es: Wir werden im Kirchenkreis unsere wichtige ausstrahlende Arbeit nur noch weiter finanzieren können, wenn wir uns von der Verantwortung für einem deutlichen Teil unseres Gebäudebestandes trennen, der bei aller Emotionalität, die oftmals damit verbunden ist, zunehmend zur finanziellen Last wird.
In diesem Jahr 2022 hat dieser sechs Jahre alte Aufruf eine neue Brisanz bekommen: Die Energiekosten steigen rasant an und unsere Nordkirchensynode hat sich verpflichtet, bis 2035 an allen Orten klimaneutral zu sein: Das betrifft Materialien, Mobilität, aber vor allem den Gebäudebestand. Auch da muss jeder kirchliche Ort nun schauen, wie das vor Ort durch Umbauten und Investitionen möglich ist, Kosten und CO2 bei Kirchen, Gemeindehäusern und Pastoraten einzusparen.
Zudem berät die Kirchenkreis-Synode nun aktuell wegen eines Alarmsignals aus unserem Bauaus-schuss: Immer mehr unserer Kirchen aus den 50er und 60er Jahren sind jetzt dermaßen sanierungsbedürftig, dass weder die Baumittelrücklagen der Gemeinden noch der Baumittelfonds des Kirchenkreises Sanierungen wird bezahlen können. Die Baukosten z.B. einer Betonsanierung gehen oft bis in den Millionenbereich.

Hier muss nun eine Veränderung der Zuschussvergabe erfolgen und jede Region sollte beraten: Wieviele kirchliche Orte können wir uns in 10 bis 20 Jahren noch leisten? Sie sollen finanzierbar sein, nachhaltig, einladend und vor allem voller Leben sein - d.h. mit einem Anteil der weniger werdenden Pastor*innen, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen versehen, die Lust haben, dort das Evangelium zu erfahren und weiterzugeben.

Sie haben sich mit der Konzentration auf Vicelin schon entschieden auf den Weg gemacht, damit Sie finanziell auf absehbare Zeit handlungsfähig bleiben, Ihre Mitarbeitenden bezahlen können und sogar die Sanierung der Vicelinkirche in Angriff nehmen konnten. Dass nicht alle mit der Lukaskirche hochverbundenen Menschen innerlich diesen Weg so schnell mitgehen können, ist verständlich: unsere Gebäude sind mit Lebens- und Glaubensgeschichten verwoben und sind nicht bloße Steinhaufen.

Sie als KGR haben gewagt, schmerzhafte Entscheidungen zu treffen und durchzustehen: Ich wünsche Ihnen weiterhin so viel Kraft, Umsicht und Gottes Beistand auf Ihrem Weg lebendige Gemeinde Jesu Christi zu bleiben!

Ihnen, den Kandidatinnen und Kandidaten wünsche ich Mut zu weiteren Diskussionen und Entscheidungen, aber vor allem Lust die Herausforderungen Gottes an uns Heutige anzunehmen, dazu die Lust am Gestalten - und ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, unserer Kirche ein Gesicht zu geben.




Nachfragen aus der Gemeinde werden von P. Schoeneberg zu folgenden Themen beantwortet:

- Die Trägerschaft der Kindergärten Lukas und Vicelin liegt in der Hand des Kirchengemeindeverbandes der Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Hamburg-Ost (KGV). Dadurch ist der Kirchengemeinderat nicht mehr mit der Stellenbesetzung und Personalangelegenheiten befasst. Die religionspädagogische Arbeit bleibt in der Hand der Gemeinde.
Die Kirchengemeinde ist Mitglied des KGV. Bei einer Erweiterung des Lukas-Kindergartens ist auch der KGV zuständig und Bauträger.

- Es wird eine alternative Nutzung der Lukaskirche vorgeschlagen. P. Schoeneberg verweist auf die Bemühungen des Kirchenkreises, Nachnutzer zu finden und wiederholt die o.g. Schwierigkeiten.

- Die Frage nach einem konkreten Plan für das Gelände Auf der Heide 15 kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden, da nur Schritt für Schritt vorgegangen werden kann und der KGV einen Entwicklungsplan erst nach Genehmigung des Abbruches durch den Bezirk Wandsbek erstellen kann.

- Es wird noch einmal auf die große emotionale Bindung zur Lukaskirche hingewiesen und das Werk der Architektin und des Künstlers, der die Betonglasfenster geschaffen hat, gewürdigt. Diese Anliegen kann der KGR nachvollziehen, aber trotzdem stehen die finanziellen Aspekte und die Zukunft der Kirchengemeinde Sasel am Standort Saseler Markt im Vordergrund.

- Es wird auf ein Treffen des Kirchengemeinderates mit den Mitgliedern der Initiative, die sich für den Erhalt der Lukaskirche einsetzen will, hingewiesen.

- Es wird gebeten, die Vicelinkirche häufiger für spontane Besuche zu öffnen. Pastor Schoeneberg erläutert die Gründe dafür, dass bei Öffnung der Kirche eine Aufsicht nötig ist. Die Kirchenhüterinnen und Kirchenhüter der Offenen Kirche ermöglichen den Besuch der Kirche an den Markttagen Donnerstag und Samstag von 10 Uhr bis 12.30 Uhr. Es wird für die Bereitschaft geworben, einen Dienst als KirchenhüterIn zu übernehmen.

- Es wird dem KGR für die Arbeit der letzten 6 Jahre gedankt.




4. Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl des Kirchengemeinderates

Die anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich persönlich vor und erläutern ihre Motivation für die Kandidatur. Es kandidieren Wiebke Crömer, Karsten Döge, Oliver Fründt, Reinhardt Günther, Alexandra Konitzky-Sieckmann, Sabine Meinert, Margret Preusler, Nadine Röthemeyer, Andreas Schmidt, Monika Weichert, Antje Wellmann.


5. Aussprache , Anfragen und Anträge aus der Gemeinde

Es gibt keine weiteren Wortmeldungen oder Anträge aus der Gemeinde


Frau Freund schließt die Versammlung um 12.07 Uhr

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