Der gemeinnützige Verein fördert die Kirchengemeinde in Sasel...

Gemeinde

Zusammenfassung der Gemeindeversammlung zum Nachlesen - hier anklicken...

Weil aufgrund der Beschränkungen die diesjährige Gemeindeversammlung am 7. November nur in einem kleineren Kreis möglich war, veröffentlichen wir hier die Beiträge zum Nachlesen.

Tagesordnung
1. Begrüßung
2. Festlegung der Versammlungsleitung und Protokollführung
3. Bericht des Kirchengemeinderates
4. Klimaschutz
5. Immobilien
6. Aussprache, Anfragen und Anträge aus der Gemeinde

Die Gemeindeversammlung wird im Anschluss an den Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Vicelinkirche eröffnet.

Unter den Tagesordnungspunkten 1 und 2 begrüßt Kirchengemeinderat Reinhardt Günther die Anwesenden und schlägt Pastor Frank-Ulrich Schoeneberg als Versammlungsleiter vor. Die Anwesenden stimmen einmütig zu. Einvernehmen besteht darin, dass Kirchengemeinderätin Sabine Meinert die Protokollführung übertragen wird. Pastor Schoeneberg stellt die weitere Tagesordnung vor:

TOP 3: Bericht des Kirchengemeinderates
Den Bericht des Kirchengemeinderates hält der Vorsitzende des Kirchengemeinderates Pastor Frank-Ulrich Schoeneberg:

Schauen wir auf die Arbeit des Kirchengemeinderates in den vergangenen zwölf Monaten zurück, kann ich mit Fug und Recht zusammenfassen, dass uns die Auswirkungen der Pandemie und die Bestimmungen zur Eindämmung wesentlich beschäftigt haben. Es gab keine Sitzung, auf der es nicht Thema war, Regelungen zu prüfen und anzupassen. Wir machten die bittere Erfahrung, dass alle Überlegungen und Planungen zum Weihnachtsfest 2020 mehr oder weniger hinfällig wurden mit dem Lockdown, der ab Mitte Dezember das öffentliche Leben bis weit in den Februar dieses Jahres bestimmte. In der Verantwortung für die Gottesdienste und das Leben in der Gemeinde war es eine Herausforderung für uns alle. Wir installierten schließlich eine Videoanlage in der Kirche, um ab April die Gottesdienste auf unserem Youtube-Kanal zu senden und so die Teilnahme wenigstens medial zu ermöglichen. Die Beschränkung auf 50 Personen in unserer Kirche gemäß der Abstandsregel ergibt sich ja ganz einfach aus der Raumgröße unserer Kirche und der Anordnung der Bänke. Daran können wir nichts ändern.

So war die Organisation der Konfirmationen in diesem Jahr für solche kleinen Teilnehmergrößen schwierig und wir sind den Familien dankbar, dass die Begrenzung auf sieben Personen pro Familie akzeptiert wurde. Wir haben sehr positive Rückmeldungen von den Familien erhalten. Die Gottesdienste wurden als festlich und „persönlich“ wahrgenommen. Zudem konnten die Konfirmationsgottesdienste live im Internet gesehen werden, so dass auch Verwandte in der Ferne die Konfirmationen erleben konnten. Einen großen Beitrag zur Anschaffung der Videoanlage leistete übrigens der Förderkreis unserer Gemeinde, dafür danken wir sehr. Wir sind als Kirchengemeinderat froh, dass wir die Möglichkeit der Übertragung von Gottesdiensten haben, wobei wir in der technischen Umsetzung natürlich die Praktikabilität im Blick haben mussten, das heißt, die Technik muss einfach und leicht bedienbar sein. Im Ergebnis können wir mit aufwändigen Videoproduktionen freilich nicht mithalten.

Die Pandemie bestimmte das Gemeindeleben. Große Veranstaltungen, Feste und Konzerte waren nicht möglich, erst vor wenigen Wochen fand wieder das erste Konzert in unserer Kirche statt. Besonders würdigen möchte ich im Namen des Kirchengemeinderates das Engagement der Ehrenamtlichen, die allen Beschränkungen zum Trotz dran gebelieben sind und das leisteten, was machbar war. Ehrenamtliche Gruppenleitungen sorgten dafür, dass Kontakte aufrecht erhalten blieben. Frau Dr. Warneke war für die Teilnehmenden der Gesprächskreise für Trauernde im Lockdown da. Frau Dr. Kindel hielt die Gruppe „Frauen pur“ zusammen, als Treffen im Gemeindehaus nicht möglich waren. Frau Wölken sorgte für den Basarkreis und der Weltladen als Verein sorgte dafür, dass die Ehrenamtlichen sich so gut wie möglich einbringen konnten. Sie und unsere Hauptamtlichen leisten in den vergangenen Monaten außerordentlich viel, indem unter den Bedingungen das Bestmögliche rausgeholt wurde. Und das geschah in kreativer Weise. Unsere Jugendmitarbeiterin Rebekka Schmalstieg leistete digitale Jugendarbeit, in einer Sitzung stellte sie es uns vor. Wie schafft man Begegnung miteinander, wenn man persönlich nicht zusammenkommen darf? Diakonin Hans setzte die Idee der Geh-spräche um, an frischer Luft, in Bewegung waren Ge(h)spräche möglich. Als sich die ersten Lockerungen abzeichneten, entwickelte sie mit den Ehrenamtlichen Ideen für kleinere Kreise, die sich im Gemeindesaal mit Abstand zwar, aber doch persönlich treffen konnten. Das war wie ein Aufatmen für die Beteiligten.
Auch die Musikgruppen nahmen nach den Lockerungen im Sommer die Treffen wieder auf, natürlich nach kompliziertem Regelwerk mit Abstand. Auch hier hat unsere Kirchenmusikerin Katja Richter immer geprüft, was möglich und zu verantworten war. Nach einer digitalen Zeit konnte endlich wieder persönliches Miteinander gestaltet werden.
Mit der Einführung der 3-G und folgend der 2-G Regelungen ergaben sich wieder neue Möglichkeiten. Wir haben uns als Kirchengemeinderat redlich bemüht, hier immer wieder die Grundlage zu schaffen, auf der rechtlich einwandfrei gemeinschaftliches Miteinander organisiert werden konnte. Dabei ergab sich das Spannungsfeld, dass natürlich viele eine rasche Umsetzung erwarteten. Hier bitte ich nachträglich um Verständnis, dass jede aktuelle Verordnung für unsere Belange in der Kirchengemeinde „durchdekliniert“ werden musste. Der Verwaltungsaufwand ist ja nicht gering – hier gilt unser Dank unserer Gemeindesekretärin Antje Wellmann, die im Gemeindebüro in großer Ruhe die Dinge regelt.

Die beiden Kindergärten der Kirchengemeinde hatten und haben ein großes Maß an organisatorischen Aufwand, die Betreuung der Kinder zu gewährleisten angesichts der Auflagen und Bestimmungen. Wir sind den Leiterinnen und den Mitarbeitenden dankbar. Die Entscheidung, die Kindergärten in die Trägerschaft des Kirchengemeindeverbandes der Kindertagesstätten in unserem Kirchenkreis zu überführen, bot jetzt die Möglichkeit, dass die gesamte Organisation und Umsetzung der Regeln in professionellen Händen lag. Das war aus unserer Sicht ein Vorteil. Als Kirchgengemeinrat hätte wir das „Krisenmanagement“ nicht leisten können. Seit Sommer ist Pastorin Susanne Bostelmann wieder in der religionspädagogischen Betreuung der Kindergärten aktiv, das war aufgrund der Auflagen bis dahin leider nicht möglich.

Die Pandemie bestimmt uns immer noch. Morgen Abend in der Kirchengemeinderatssitzung werden wir beraten, wie wir denn in diesem Jahr Gottesdienste an den Weihnachtstagen verantwortlich organisieren können. Uns liegt als Kirchengemeinderat am Herzen, für die Mitarbeit in den vergangenen Monaten zu danken und für das große Engagement so vieler in diesen schwierigen Zeiten.

Wir wissen, dass Frau Diakonin Hans im kommenden Sommer in den Ruhestand gehen wird. Das ist der Lauf der Zeit. Wir hoffen, dass wir sie im Sommer gebührend ohne Corona-Auflagen und Beschränkungen verabschieden können. Ihre Stelle soll nachbesetzt werden.

Schon Ende des Jahres wird uns unsere Küsterin Petra von Elsner verlassen. Da sie in ihrem Beruf unter der Woche eine Vollzeitbeschäftigung hat, kann sie nicht länger die Wochenenddienste in unserer Kirche im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses zusätzlich übernehmen. Im Januar werden wir Frau von Elsner mit Dank für ihren Dienst verabschieden.
Die Stelle ist ausgeschrieben, wir suchen eine Nachfolgerin, einen Nachfolger.

Ein wichtiges Thema war für uns freilich die weitere Zukunft der Lukaskirche. Die Bemühungen, einen Interessenten für eine Nachnutzung der Kirche zu finden, führten zu keinem Erfolg. Gespräche mit der Landeskirche stehen aus. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr zu Lösungen und Entscheidungen kommen werden. In diesem Jahr jedoch nicht.

Das Projekt der Kirchenkaten, die Unterbringung von Personen ohne Obdach, ist in diesem Jahr erfolgreich ausgebaut worden. In die beiden grundsanierten Kirchenkaten sind am vergangenen Wochenende zwei Bewohner eingezogen, die dritte neue Kate wird voraussichtlich noch in diesem Monat bezogen werden. Ohne großzügige Spenden, die wir seit vergangenem Dezember erhalten haben, ohne die Unterstützung des Hamburger Spendenparlaments, der Reimund C. Reich Stiftung, der Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit und des Förderkreises unserer Gemeinde hätten wir das Projekt der Sanierung und des Neubaus nicht umsetzen können.

Ein besonderes Projekt des Kirchengemeinderates ist die Gründung des Pfarrsprengels mit der Kirchengemeinde Wellingsbüttel, die wir seit einem Jahr angebahnt haben. Im Februar gaben wir uns eine gemeinsame Geschäftsordnung. Der Pfarrsprengel ist seit 1. Oktober dieses Jahres in Kraft getreten und nunmehr haben beide Kirchengemeinden zusammen insgesamt vier Pfarrstellen. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat Wellingsbüttel und erleben hier ein gutes und vertrauensvolles Miteinander. Mit dem Pfarrsprengel gehört nun auch Pastorin Gesina Bräunig verantwortlich zu uns, so wie die drei Saseler Pastorinnen und Pastor jetzt verantwortlich in Wellingsbüttel tätig sind. Pastorin Bräunig haben Sie ja schon in einigen Gottesdiensten hier in der Vicelinkirche kennengelernt.
Der Pfarrsprengel ist Voraussetzung dafür, dass wir die dritte im Sommer 2020 freigewordenen Stelle in Sasel wiederbesetzen konnten. Und das ist erfolgreich gelungen. Seit Februar haben wir Pastorin Olivia Brown bei uns, am letzten Märzsonntag wurde sie im Gottesdienst begrüßt. Wir freuen uns als Kirchengemeinderat, sie in unserer Mitte zu haben. Die Ermöglichung der Besetzung der Stelle ist für uns ein „Geschenk“. Rein rechnerisch hätten wir als Saseler Kirchengemeinde keinen Anspruch auf die Besetzung einer vollen Stelle gehabt. Mit der Stellenbesetzung erfahren wir Unterstützung des Kirchenkreises, der uns hier in der Zusammenarbeit der Gemeinden in unserer Region stärken will.

Als Kirchengemeinderat haben wir freilich die Finanzen der Gemeinde im Blick. Wir werden zukünftig mit Mindereinnahmen rechnen müssen, weil die Zuweisungen aus Kirchensteuern an unsere Gemeinde rückläufig sein werden. Insgesamt wird das Aufkommen an Kirchensteuern auch aus demografischen Gründen zurückgehen. Wir stellen fest, dass die Gründe für den Austritt aus der Evangelischen Kirche vielfältig sind und wir als Gemeinde mit dem, was wir tun und was wir sind, diesem Trend kaum entgegensteuern können. Insofern war für unsere Zukunft die Entscheidung, nicht länger in Sasel an zwei Orten kirchliches Leben zu gestalten, stattdessen das Gemeindeleben an einem Standort zu konzentrieren, in jedem Fall richtig, um uns langfristig auf der Ausgabenseite zu entlasten. Die Aufgaben, die auf uns zukommen, sind umfangreich. Aus diesem Grund haben wir auf unsere Tagesordnung heute die Punkte Klimaschutz und Immobilien im Folgenden gesetzt.

Wir sind als Kirchengemeinderat der Ansicht, dass wir die Entwicklung realistisch betrachten und werden uns nach dem Ende der Pandemie im kommenden Jahr dafür einsetzen, dass wir in unserer Gemeinde Vertrautes zurückgewinnen und hoffentlich auch Neues miteinander entdecken werden.

TOP 4: Klimaschutz
Den TOP führt Kirchengemeinderat Kolja Rowlin aus:

Klimaschutz ist auch Thema in der Kirche. Daher hat sich die Nordkirche 2015 Klimaschutzgesetz gegeben. Dieses sieht aktuell vor, dass bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen der Nordkirche auf null gesenkt werden. Da die Bundesregierung in diesem Jahr ihre Klimaschutzziele angepasst hat und nun die Klimaneutralität für Deutschland bereits für das Jahr 2045 anstrebt, ist davon auszugehen, dass auch die Nordkirche ihr Ziel entsprechend auf 2045 anpassen wird. Vor diesem Hintergrund konnten bei uns im Kirchenkreis Hamburg-Ost seit 2017 die CO2-Emissionen jedes Jahr um ca. 10% reduziert werden. Da der Kirchenkreis allerdings später als vorgesehen mit der Umsetzung des Klimaschutzplanes der Nordkirche begonnen hat, liegen die CO2-Emissionen dennoch ca. 22% über dem Zielwert für 2020.

Eine Besonderheit als Kirche ergibt sich durch die Kirchengebäude, was bei einer Betrachtung des Wärmeverbrauches deutlich wird: So verbrauchen 99 Kirchen annährend so viel Wärme wie 143 Kita-Gebäude. Allerdings konnten bei diesen beiden Gebäudekategorien in der Vergangenheit auch die höchsten Einsparungen erzielt werden.

Bei der Wärme ist Erdgas mit 71% der häufigste Energieträger im Kirchenkreis, gefolgt von Fernwärme mit 24%, die bei uns in Sasel allerdings auf absehbare Zeit nicht verfügbar ist. Auch in unserer Kirchengemeinde werde die Gebäude daher überwiegend mit Erdgas beheizt, Gemeindehaus und Pastorat am Saseler Markt sogar noch mit Heizöl. Der Anteil erneuerbarer Energie beim Wärmeverbrauch im Kirchenkreis liegt derzeit bei nur 1%. Deutlich besser sieht es beim Stromverbrauch aus: Hier beträgt der Anteil an Ökostrom mittlerweile 75%. Auch wir in Sasel decken unseren Stromverbrauch vollständig mit Ökostrom. Die unterschiedliche Situation zwischen Strom und Wärme ist auch darauf zurückzuführen, dass die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien im Stromsektor besonders hoch ist und eine Umstellung anders als bei der Wärme für Endverbraucher ohne technische Umbaumaßnahmen möglich ist.

Eine Schwierigkeit bei der genauen Auswertung der Verbräuche, die auch auf unsere Gemeinde zutrifft, ergibt sich daraus, dass teilweise die einzelnen Gebäude über keine separate Unterzählung verfügen, so dass eine genaue Aufteilung des Energieverbrauches nicht möglich ist. Diese als „Gemeindezentren“ zusammengefassten Gebäudeensemble machen im Kirchenkreis rund ein Drittel des Wärmeverbrauches und 28% des Stromverbrauches aus, so dass hier eine differenzierte Betrachtung für aussagekräftigere Analysen und damit auch für die Entwicklung zielgerichteter Energiesparmaßnahmen die Nachrüstung entsprechender Unterzähler erforderlich macht.

Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann dies durch eine Reduktion des Energieverbrauches erfolgen. Bei den Kirchen kann dies etwa durch eine Umstellung auf „Winterkirche“ geschehen. Wenn die Hälfte der Kirchen im Kirchenkreis Hamburg-Ost auf Winterkirche umstellen, ließen sich bereits ein Viertel der CO2-Emissionen der Kirchen einsparen. Darüber hinaus ergeben sich Einsparpotentiale durch eine Anpassung der Raumtemperatur auf die empfohlenen Werte sowie weitere Heizungs- und Regelungsmaßnahmen. Der Rest (ca. 60%) muss durch eine Umstellung auf ökologische Tarife reduziert oder kompensiert werden. Wollte man allerdings die CO2-Emissionen des Kirchenkreises aus dem Jahr 2020 (rund 13.000 t) vollständig kompensieren, müsste nur für dieses eine Jahr eine Fläche von 2.100 ha Wald gepflanzt werden – was einer Fläche von knapp 3.000 Fußballfeldern entspricht.

Eine weitere Möglichkeit, um etwa in Gemeindehäusern den Wärmeverbrauch zu reduzieren, besteht im Einsatz digitaler und selbstlernender Thermostate an den Heizkörpern, die u. a. über eine Anwesenheitserkennung verfügen und Wetterdaten beim Heizen der Räume berücksichtigen. Bei einem Pilotprojekt im Kirchenkreis konnte der Wärmeverbrauch auf diese Weise um 15% gesenkt werden. Darüber hinaus wirken sich natürlich auch Sanierungsmaßnahmen bei Heizungsanlagen oder der Gebäudedämmung, wie wir sie bei den Kirchenkaten und den Mitarbeiterhäusern vornehmen, positiv auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen aus.

Neben dem aktuellen Anstieg der Energiepreise u. a. aufgrund der gestiegenen Nachfrage wird die CO2-Bepreisung zukünftig ebenfalls für zusätzliche Kosten bei der Energiebeschaffung sorgen. So wird im Jahr 2025 die CO2-Bepreisung – nach derzeitigem Stand – alleine bei den Kirchengebäuden im Kirchenkreis zu Extrakosten in Höhe von rund 137.000 Euro führen. Würde man die vom Umweltbundesamt errechneten tatsächlichen Klimakosten zugrunde legen, ergäben sich sogar zusätzliche Kosten in Höhe von 426.000 Euro. Auch finanziell wird das Thema Klimaschutz also immer bedeutender.

In den kommenden Jahren wird sich der Kirchengemeinderat daher intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen müssen. Dabei sollte uns natürlich auch bewusst sein, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen die Bereitstellung finanzieller Mittel erforderlich macht. Eine verbesserte Gebäudedämmung oder Heizungssteuerung erfordern entsprechende Investitionen.
Nicht zuletzt ist es unser christliches Verständnis der Welt als Gottes Schöpfung, die zu achten und zu bewahren ist, das uns als Gemeinde nicht einfach dabei zusehen lässt, was andere tun. Wir müssen selbst für die Bewahrung der Schöpfung und damit für den Klimaschutz eintreten. Aus diesem Grund ist uns als Kirchengemeinderat dieses Thema wichtig.

TOP 5: Immobilien.
Den TOP führt Kirchengemeinderat Oliver Fründt aus:

Aufgaben rund um den Grundbesitz der Gemeinde haben auch seit der Gemeindeversammlung vor einem Jahr der Arbeit des Kirchengemeinderates maßgeblich geprägt.

Lukas-Kirche
Zum Thema Entwicklung des Standortes Lukas-Kirche hat Herr Schoeneberg berichtet. Hier möchte ich ergänzen, dass die Suche einer Nachfolgenutzung durch die Experten im Kirchenkreis erfolgt, die mit derartigen Aufgaben aufgrund ähnlicher Projekte in anderen Gemeinden entsprechende Erfahrung haben. Auch die Verwaltung der Lukas-Kirche ist in die Obhut des Kirchenkreises gegeben worden, was uns von Arbeit entlastet, nicht jedoch von den Kosten der notwendigen laufenden Unterhaltung. Die weitere Entwicklung dieses Projektes wird sicherlich einen Schwerpunkt der Arbeit für die Periode 2022/23 darstellen.

Entlastungseffekte sind bereits eingetreten im Bereich des früheren Gemeindehauses Lukas, das mit Ausnahme des Pastorates von Frau Bostelmann und ihrem Amtszimmer nun vom Kindergarten genutzt wird. Die Kindergärten in die Trägerschaft des Kirchengemeindeverbandes zu geben und diesem auch im Rahmen eines Erbbaurechtes das Gebäude zum Umbau und zur Modernisierung des Gebäudes zu übertragen, war eine richtige Entscheidung. Sicherlich werden sich im nächsten Jahr die Planungen des KGV für die Modernisierung und Umgestaltung konkretisieren, sodass die geplante Veränderung – zunächst auf Papier – auch sichtbar wird.

Sanierung des ehem. Mitarbeiterhauses Saseler Markt 7 a/b
In der heutigen Zeit ein Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben durchzuführen, ist durchaus eine Herausforderung. Dies zeigt sich auch bei der Modernisierung des ehemaligen Mitarbeiterhauses am Saseler Markt.

Im letzten Jahr um diese Zeit bereiteten wir die Erteilung der ersten Bauaufträge an die günstigsten Bieter für die Hauptgewerke vor. Heute befinden wir uns im letzten Drittel der Bauarbeiten. Die Baukosten am Markt sind seit Kalkulation der Sanierung signifikant gestiegen. Gleichwohl ist es uns durch harte Verhandlungen gelungen, die Bauverträge unterhalb der kalkulierten Budgets zu vergeben.

Das ist auch gut so, denn bei jeder Sanierung entwickelt sich während der Bauausführung vorher nicht erkennbarer Zusatzaufwand, dessen Kosten gestemmt werden müssen. Das trifft auch unser Projekt. Hier gibt es mit verschiedenen Gewerken aktuell Diskussion über Nachtragsbedarf und jeweils die Frage, ob dieser aufgrund der Bauverträge im Obliegenheitsbereich der Gemeinde oder der Handwerker liegt.

Darüber hinaus konnten wir durch Einplanung energetisch sinnvoller Zusatzmaßnahmen in Verbindung mit aktuellen, seit diesem Jahr neu geordneten Fördermitteln und einer Veränderung der Finanzierungsstruktur mit Aufnahme von Fremdmitteln bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau die ursprünglich mit rd. 74.000 € geplanten öffentlichen Zuschüsse auf rund 120.000 € aufstocken.

Nach Fertigstellung erfüllt das Gebäude die Vorgaben des Effizenzhaus-70-Standards, den wir mit Brennwerttechnik und Solarunterstützung für Warmwasser und Heizung sowie effizient gedämmter Gebäudehülle erreichen.

Wir sind noch nicht fertig, aber insgesamt sind wir zuversichtlich, dass wir das Projekt im geplanten Kostenrahmen von rd. 900.000 € zuzüglich Außenanlagen realisiert bekommen.

Die Arbeiten an der Gebäudehülle sind überwiegend abgeschlossen. Die technischen Installationen sind zu zwei Dritteln erbracht. Der Innenausbau läuft. Im ersten Quartal 2022 wird die Bezugsfertigkeit erreicht.

Dann wird Frau Pastorin Bostelmann ihr neues Pastorat beziehen und die Gemeindeflächen können mit Leben erfüllt werden.

Pastorat Auf der Heide
Nach dem Umzug von Frau Bostelmann werden in dem bisherigen Pastorat erforderliche Schönheitsreparaturen ausgeführt. Die Finanzierung wird im Wesentlichen aus den zweckgebundenen Rücklagen erfolgen. Nach gegenwärtigem Stand der Überlegungen sollen diese Flächen dann vorübergehend einer Vermietung zugeführt werden. Anschauen müssen wir uns über Schönheitsreparaturen hinaus die Flächen im Keller, in denen es zurückliegend zu Feuchtigkeitseintritten gekommen ist. Hier muss gegebenenfalls die Regenentwässerung überprüft und sogar partiell die Feuchtigkeitsabdichtung überarbeitet werden.

Pastorat Wölckenstraße
Im früher durch Frau Pastorin Starfinger genutzten Pastorat wurden im laufenden Jahr erforderliche Schönheitsreparaturen ausgeführt. Nun hat Frau Pastorin Brown diese Räume bezogen.

Ohne, dass es hierfür bereits konkrete Beschlüsse gibt, ist dieser Grundbesitz, zu dem auch das rückwärtig angeordnete Spielplatzgrundstück zählt, dessen Nutzung nach Umbau und Erweiterung der Kindertagesstätte Auf der Heide direkt auf das Kita-Grundstück verlagert wird, in die ganzheitlichen Grundbesitzplanungen der Gemeinde einzubeziehen.

Abwasserleitungen
Nach § 17 b des Hamburgischen Abwassergesetzes waren für Gebäude, die älter als 30 Jahre sind, bis Ende letzten Jahres Dichtigkeitsnachweise für Abwasserleitungen zu erbringen. Durch Corona und starke Auslastung der Firmen, die Dichtigkeitsprüfungen durchführen dürfen, wurden die Überprüfungen erst in diesem Jahr durchgeführt. Leider wurden sowohl am Standort Lukas wie auch am Standort Vicelin teils erhebliche Schäden an den Abwasserleitungen vorgefunden.

Für die erforderlichen Arbeiten an den Entwässerungsanlagen wurden mehrere Angebote eingeholt. Im August wurden die Arbeiten zur Ausführung beauftragt. Das Kostenvolumen in Höhe von rund 40.000 € wird aus Rücklagen finanziert. Die Firmen haben lange Vorlaufzeiten. Mit einer Auftragsausführung rechnen wir erst im nächsten Jahr.

Kirchturm Vicelin-Kirche
Ein weiteres Projekt mit vielfach größerem Volumen steht uns ebenfalls noch bevor, nämlich die Sanierung des Kirchturms am Saseler Markt. Hierfür hat die Bauabteilung des Kirchenkreises zwischenzeitlich ein Sanierungskonzept erstellt und eine detaillierte Kostenschätzung erarbeitet.

Die Kostenschätzung stellt den voraussichtlichen Aufwand mit inzwischen rd. 170.000 € dar.

Der genaue Kostenaufwand steht noch nicht fest, weil nach Angabe der Bauabteilung des Kirchenkreises die Fachfirmen, die solche speziellen Sanierungsarbeiten durchführen, gegenwärtig erheblich ausgelastet sind, sodass noch keine konkreten Angebote vorliegen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahme im Jahr 2022 konkret angeboten und ausgeführt werden kann, bevor weitere Baukostensteigerungen die notwendigen Arbeiten zur Beseitigung der teils nämlich schon sicherheitsrelevanten Baumängel und Bauschäden noch weiter verteuern.

Damit sind die wesentlichen Grundstücksthemen aus der Arbeit des Kirchengemeinderates zusammengefasst.


TOP 6: Aussprache, Anfragen und Anträge aus der Gemeinde
Aus dem Kreis der Versammelten kamen keine weiteren Fragen. In zwei Wortäußerungen wurde dem Kirchengemeinderat für seine Arbeit gedankt.

Pastor Schoeneberg dankt den Anwesenden für die Teilnahme.

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