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Sonntagsgruß

Sonntagsgruß für den Sonntag Lätare, 22. März - hier anklicken...

Ab sofort werden wir zu jedem Sonn- und Feiertag einen Textgruß auf unserer Homepage veröffentlichen.
Lieber wäre es uns, Gottesdienst zu feiern. Doch ist das in der Zeit der Corona-Krise nicht möglich.
Pastorin Susanne Bostelmann, Pastorin Sandra Starfinger, Vikarin Stephanie Müller und Pastor Frank-Ulrich Schoeneberg stellen ihren Sonntagsgruß jeweils am Vorabend auf der Homepage ein.

Den Sonntagsgruß für den Sonntag Lätare,
den 22. März 2020, schreibt Vikarin Stephanie Müller:

„Freue dich – allem Leid zum Trotz!“

Der Sonntag heißt Lätare. Das bedeutet: Freue dich! „Freue dich!“ – inmitten von Corona, inmitten von Sorgen und Verunsicherung, inmitten der Passionszeit, wie passt das zusammen?
Viele von uns wissen in dieser Zeit nicht wohin mit sich. Wir sind überrumpelt vom Ausmaß der Verbreitung des Corona-Virus, geschockt über die Maßnahmen, die nun notwendig sind. Unsere Heimat fühlt sich plötzlich anders an. Das Leben in ihr ist anders: Die Türen um uns herum werden geschlossen, soziale Kontakte müssen minimiert werden. „Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Geteilte Freude ist doppelte Freude.“ Geht denn das jetzt überhaupt: Freud und Leid teilen?
Ja, ich sehe überall, dass das geht:

• Nachbarn organisieren Einkaufshilfe für Ältere
• Fußballfans spenden ihre gesparten Reisekosten einem Krankenhaus
• Menschen singen gemeinsam von ihren Balkonen aus
• Ein Profibasketballer übernimmt die Gehaltszahlungen der Angestellten seines Teams für die kommenden 30 Tage

„Gelobt sei Gott, der Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind,mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“
(2. Korinther 1,3-4)

Ich freue mich darüber, zu sehen, wie diese Krise uns Menschen solidarisch und demütig stimmt. Ich freue mich an Gottes wunderschöner Welt, die sich nicht beirren lässt, durch das, was gerade auf ihr geschieht: die Sonne strahlt, die Osterglocken blühen schon – das zu sehen und Freud & Leid miteinander zu teilen, tut gerade unglaublich gut.

An Lätare rufen wir uns zu: „Freue dich!“ Dieser Sonntag markiert die Mitte der Passionszeit – ein Bergfest in diesen langen sieben Wochen: Ostern ist in Sichtweite – man darf sich schon jetzt ein bisschen freuen auf das, was danach folgt. Darum wird das Lila als Farbe der Passionszeit durch das Weiß des Osterfests aufgehellt: Es entsteht Rosa.

In der Corona-Krise können wir wohl heute noch kein Bergfest feiern. Noch wissen wir nicht, wie schnell die Maßnahmen wirken. Wir brauchen noch Geduld, bis das Leben wieder ganz aufblüht. Aber wir dürfen uns an diesem Sonntag vergewissern lassen, dass zwischen all unseren Ängsten und Zweifeln auch die Freude durchschimmern darf. Auch wenn wir alles überschattet sehen: Trost ist ganz nah, denn Gott will uns trösten, der uns gerade jetzt nicht verlässt.

„Und unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.“ (2. Korinther 1,7)

Bleiben Sie behütet!

Ihre Vikarin Stephanie Müller

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