Saseler Kantorei & Projektsänger führen großes Chor- u. Orchesterwerk auf
Die „Nelsonmesse“ wurde 1798 von Joseph Haydn – er war 66 Jahre alt – komponiert. Sie trug zunächst nur den Titel „Missa in Angustiis“, Messe in Zeiten der Bedrängnis, der Not. Dieser Name reflektiert die damalige politische Situation in Europa während der
Koalitionskriege. Bekannt und volkstümlich geworden ist das Werk jedoch vor allem als „Nelsonmesse“. Nach der Überlieferung soll Haydn während der Arbeit am Benedictus die
Nachricht vom Sieg Nelsons über die Franzosen erhalten haben. Vielleicht ist dieser Beiname auch entstanden, als die Komposition 1800 in Eisenstadt aufgeführt wurde und der englische Admiral selbst anwesend gewesen sein soll.
Haydn schrieb diese Messe zwischen seinen großen Oratorien „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, und er schrieb sie in einer Zeit, in der orchesterbegleitete Kirchenmusik wieder
gestattet war. So finden wir in seinem Werk eine große Ausdruckstiefe, eine
Vielfältigkeit musikalischer Ideen und ein faszinierendes Zusammenspiel
von Text (Messtext) und Musik.
Außerdem erklingen neben der Messe zwei Vertonungen vom Martin-Luther-Choral „Verleih uns Frieden“ für Chor und Orchester: eine bekannte von Felix Mendelssohn Bartholdy und eine im Jahr 2010 komponierte von Alfred Koerppen. Koerppen verwendet die gleiche Instrumentierung wie Mendelssohn Bartholdy, und so lassen sich zwischen
Alt und Neu interessante Verbindungen spüren.