Hamburger Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit zeichnete drei Projekte aus
"Zu jung für Demenz" - Konzept aus Sasel gewann Preis
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Susanne Fink-Knodel (rechts neben Diakonie-Landespastorin Annegrethe Stoltenberg) gewann Preis mit dem Konzept "Zu jung für Demenz" Foto: DW Hamburg |
Der Saseler Heilpraktikerin Susanne Fink-Knodel wurde der Zweite Förderpreis der Hamburger Diakonie-Stiftung „MitMenschlichkeit“ verliehen. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung bekam Susanne Fink-Knodel für ihre Projektidee „Zu jung für Demenz“. Sie wurde ihr vor 100 Gästen im Ökumenischen Forum Hafen City überreicht. Diakonie-Landespastorin Annegrethe Stoltenberg überreichte Fördergelder aus der Stiftung in Höhe von insgesamt 10.000 Euro. Die Stiftung setze sich dafür ein, dass Hamburg eine „demenzfreundliche Großstadt“ wird, sagte die Landespastorin.
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Susanne Fink-Knodel Foto: privat |
Das von Susanne Fink-Knodel angeregte Projekt „Zu jung für Demenz“ richtet sich an Menschen, die bereits mitten in ihrem Berufsleben an Demenz erkranken. Durch das Projekt sollen diese Menschen begleitet werden. Über ein entstehendes Internetforum können sich Angehörige und Erkrankte austauschen.
Susanne Fink-Knodel leitet in der Kirchengemeinde Hamburg-Sasel gemeinsam mit Dr. Martina Trautmann einen Gesprächs-Kreis „Atempause“ für Angehörige von Menschen mit Demenz. Sie hat im Umfeld einer Freundin erlebt, dass es in Hamburg keine Informationen und auch keinen Austausch mit anderen jüngeren Betroffenen in der gleichen Situation gibt. Dieser Umstand motivierte sie, in ihrem Projektentwurf auf diese Situation aufmerksam zu machen.
Sie konzipierte Vorschläge, wie sich jüngere Menschen mit Demenz vernetzen können. Organisatorisch wird das neue Projekt von „SeniorPartner Diakonie“ begleitet. Ziel ist es, regelmäßig Gruppen und Aktivitäten für Betroffene und Angehörige zu ermöglichen.
Die Saseler Kirchengemeinde gratuliert Susanne Fink-Knodel herzlich. Wir freuen uns über die mutige Projektidee und wünschen Erfolg bei der Umsetzung.
Ilse Hans, Diakonin und Sozialpädagogin (Leiterin der Saseler Seniorenarbeit)
Thomas Jeutner, Pastor (Gemeinde-Steuerungsgruppe Senioren)
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Die weiteren ausgezeichneten Projekte
Demenz-Erkrankte gelten normalerweise als Störfaktor. Ob im Krankenhaus oder im Café, manchmal selbst zu Hause. Oft reagieren Demente verwirrt oder verstehen nicht, was um Sie herum passiert. Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf hat deshalb eine Station geschaffen, die genau auf diese Bedürfnisse von Dementen zugeschnitten ist. Für ihr Engagement hat die Diakonie-Stiftung „Mitmenschlichkeit“ nun diese Abteilung mit ihrem Chefarzt Georg Poppele mit 5.000 Euro ausgezeichnet, dem 1. Platz.
Unter den ausgezeichneten drei Projekten ist mit einem 3. Platz auch das Tanzcafé „Darf ich bitten“. Tanzpädagogen laden dabei Demenz-Erkrankte, ihre Familien und Freunde zum Schwoof bei Live-Musik ein. Projektleiterin Ursula Grohmann wünscht sich, dass noch mehr Tanzcafés in Hamburg entstehen. Bislang gibt es nur einen festen Tanztermin im Bugenhagenhaus in Groß-Flottbek. Weitere Kirchengemeinden zeigten sich aber interessiert. www.kirche-hamburg.de
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HINWEIS: Ab 1.11. um 11: Ausstellung: „(M)ein Blick auf Demenz“
Die Kirchengemeinde Sasel lädt herzlich ein zur Vernissage für die Ausstellung „(M)ein Blick auf Demenz“, am Donnerstag, dem 1. November, um 11 Uhr im Gemeindehaus (Saseler Markt 8). Die Ausstellung endet am 25. November.
Die Wanderausstellung umfasst 23 Werke, davon neun aus Sasel. Sie ist Ergebnis eines Kunstwettbewerbs, den die Hamburger Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit ausgerufen hatte.
Gemälde, Web-Bilder, Collagen, Gedichte und Skulpturen erzählen von Gefühlen und Gedanken und beleuchten sanft & wütend, nachdenklich & sinnlich, schmunzelnd & wehmütig Zustände dieses Lebensabschnitts.
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