21.2. Sasel auf Sendung: Halbstundenbeitrag über die Kirchenkaten
Saseler Kirchenkaten. Zeichnung: Stephan Ulrich
Zurück ins wirkliche Leben
Saseler Wohnprojekt für Obdachlose in NDR-Feature vorgestellt am 21.2.
Das vor elf Jahren in Sasel begründete Kirchenkaten-Projekt wird am Sonntag, dem 21. Februar, nun in einer Halbstunden-Sendung auf NDR Info in der Sendereihe „Lebenswelten“ vorgestellt. Sie wird jeweils ab 6.05 Uhr und in einer Wiederholung am gleichen Tag um 17.05 Uhr gesendet. Zu Wort kommen neben Uwe Martiny, Leiter der Hamburger Tagesaufenthaltsstätte in der Bundesstraße, auch das Saseler Team der ehrenamtlich Verantwortlichen. So schildern Karin Lönnecker und Erhardt Steeg in der Sendung ihre Erfahrungen mit dem sozialen Projekt, das aus der Kirchengemeinde nicht mehr weg zu denken ist. Ebenso kommen zu Wort die derzeitigen Bewohner der beiden Kirchenkaten sowie Pastor Thomas Jeutner.
Die Idee der Kirchenkaten geht auf eine alte Tradition zurück: Kirchengemeinden stellen auf ihren Grundstücken kleine Häuser auf, um Menschen ohne Wohnung vorübergehend ein menschenwürdiges Zuhause zu geben. Dort können sie zur Ruhe kommen, ihr Leben neu sortieren und sind im Idealfall mit einem Dach über dem Kopf und neuer Kraft bald wieder den Anforderungen des Alltags gewachsen. Tatsächlich haben bereits viele Kirchenkaten-Bewohner die Reintegration in die Gesellschaft geschafft: Betreut von ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern haben sie soziale Kontakte geknüpft, eine Arbeit gefunden und sind von der "Gotteswohnung" in eine eigene umgezogen. Heute existieren in zwölf Hamburger Kirchengemeinden insgesamt 23 komplett eingerichtete Katen, in der Regel zwei pro Gemeinde.
Thomas Jeutner, Pastor
Zur Abbildung: „Saseler Kirchenkaten“; Zeichnung von Stefan Ullrich, ein Bewohner von 2004; auch er hat durch das Saseler Projekt wieder Arbeit in seinem Beruf als Grafiker gefunden und eine Wohnung; 2005 gestaltete er für die Kirchengemeinde die im Stadtteil viel beachtete Eine-Welt-Verkaufsbude am Vicelin-Kirchturm.
