Ostberliner Tagebuch, November 1989: Die Mauer fiel in unserer Straße. Unser erstes Kind kam auf die Welt.
Persönliche, politische und fromme Gedanken aus eigenem Erleben zur friedlichen Revolution
Aus den Friedensgebeten der Kirchen wie in Leipzig, Berlin, Dresden und Rostock mit an-schließenden Demonstrationen entstand der Wandel. Hunderttausende gingen auf die Straße. Hielten Kerzen in den Händen und riefen „Keine Gewalt“. Der bis an die Zähne bewaffnete DDR-Machtapparat gab auf. Der 9. Oktober in Leipzig brachte die Wende. Die Bürger de-monstrierten weiter, die Deutschen erlebten ihre erste unblutige Revolution. Am 9. November wurde die deutsche Teilung überwunden. Eindrücke zwischen Hoffnung und Angst aus dama-ligen Tagen sollen im
Blickpunkt stehen wie das Gedenken an jene, die unter dem DDR-System litten. Für manche kam die Wende zu spät. Herzliche Einladung zu diesem Abend über die Rolle der Kirchen, den Mut Einzelner und was wir davon unseren Enkeln erzählen. Musikalisch gestaltet wird der Abend vom polnischen Organisten Vincent de Pol (Hamburg).
Im Zentrum steht ein Vortrag von Pastor Thomas Jeutner, 1960 geboren in Prenzlau, aufgewachsen in Klötze in der Altmark. Nach der Schulzeit in Potsdam lernte er Fernmeldemechaniker, verweigerte den Wehrdienst in der NVA und wurde Bausoldat. Nach kurzer Zeit als Student in Wismar wurde er aus politischen Gründen der Hochschule verwiesen. Auf dem Sprachenkonvikt der Evangelischen Kirche in Berlin studierte er Theologie und wurde Pfarrer. In Greifswald wirkte er zehn Jahre als Pressepfarrer der Pommerschen Ev. Kirche, gründete mit seiner Frau, der Pastorin und Politikwissenschaftlerin Dr. Marianne Subklew-Jeutner eine Familie. Mit vier Kindern zog die Familie Ende 2001 nach Hamburg. Thomas Jeutner ist seitdem Pastor an der Vicelinkirche in Sasel.